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"Eisenhans"

Hans Mühle

Geboren worden am 12. September 1927 zu Werthenstein, Luzern, Metzgerei Schachen als

„Mühle – Johann – Rudolf“

um 19.45 Uhr als zweitältestes Kind von Ida und Ferdinand Mühle-Hess.

Die Familie Mühle zog mit ihren Kindern Ruth und Hans 1928 in die Gemeinde Neftenbach. Dort kamen dann noch die beiden Brüder Albin und Ernst dazu.

Die Kinder- und Jugendjahre waren hart und entbehrungsreich. Der Krieg und der unstete Lebenswandel des Vaters Ferdinand waren für die Kinder und deren Mutter Ida sehr hart.

Bezeichnend für Hans Mühle waren schon zu damaliger Zeit sein Wille und seine Energie, die er einsetzte, um sich ein etwas besseres Leben einrichten zu können. Bereits als junger Bursche klebte er für die Plakatgesellschaft Basel Plakate an Litfasssäulen, jagte Mäuse mit dutzenden von Fallen, und erhielt pro Mäuseschwanz von der Gemeinde Neftenbach ein paar Rappen. Gelegentlich halfen auch Streifen, welche er aus einem alten Filzhut schnitt, nach, sein Taschengeld aufzubessern. Haare schneiden war ebenfalls ein Service, den er im ganzen Dorf Aesch gegen geringes Entgelt anbot. Daneben galt es jeden Tag im elterlichen Bauernhof hart mitzuarbeiten. Bis nach Winterthur mussten die Kinder Lebensmittel an Restaurants ausliefern, welche vom eigenen Hof stammten. Da Ferdinand ein erfinderischer Lieferant war, gelangte auch ab und zu eine Katze zwischen die Kaninchen.

Bald entdeckte Hans sein Flair für mechanische Arbeiten und er begann mit Reparaturen von Velos, Motorrädern und Allem, was sich bewegte im Dorfe Aesch und der Gemeinde Neftenbach.

Da im ganzen Bauernhaus keine Steckdose mit genügend Strom für seine Maschinen und Apparate vorhanden war, schloss er diese kurzerhand an der Zuleitung zum Herd seiner Mutter an.

Entsprechend seiner Interessen konnte Hans bei Jakob Erzinger mechanische Werkstätte, sanitäre Installationen in Neftenbach vom 26. April 1948 bis am 10. Juni 1950 eine Ausbildung zum Hilfsmechaniker machen. Danach lieferte er für die Firma H. Waser, Winterthur Kohle und Brennholz aus, dies aber nur für kurze Zeit. Bereits am 9. Oktober 1950 bis zum 19. Juli 1951 war Hans als Mechaniker bei der Autogarage Steinemann in Elgg beschäftigt.

Danach kehrte Hans nach Neftenbach zurück und arbeitete bei der Firma Möckli als Mechaniker. Parallel dazu besuchte er verschiedene Kurse in der Fachschule Hard in Winterthur. Am Ende dieser Ausbildungen kaufte er der Fachschule Hard kurzerhand die Drehbank, an welcher er ausgebildet worden ist, ab. Damit konnte Hans nun auch kompliziertere Drehteile für seine Reparaturarbeiten an aller Art von Fahrzeugen erledigen.

Sein Wille vorwärts zu kommen war gross. So gross, dass sein Chef Jakob Möckli von ihm verlangte, sich nun zwischen der Arbeit für ihn als Chef und seinen privaten Reparaturen zu entscheiden.

Diese Entscheidung viel ihm leicht und so wurde er zum selbstständigen Unternehmer.

Mit dem Bau der Liegenschaft Seuzachstrasse 117 in Riet wurden das Wohnhaus und die Reparaturgarage erstellt, mit welcher Hans den Grundstein für seine Tätigkeiten als Unternehmer legte und der Familie Hans und Helga Mühle, mit den Kindern Armin und Esther ein Heim bot.

Aus dem ursprünglichen Garagen und Reparaturbetrieb für Dritte entstand 1960 der Autoabbruch und Schrotthandel der im Laufe der Zeit zum Recycling- und Entsorgungsunternehmen mutierte. Seit Oktober 1990 wird die Firma – in zweiter Generation - von seinem Sohn Armin sehr erfolgreich geleitet.

Neben seinem Willen etwas im Leben zu erreichen und auch viel dafür zu tun, waren auch seine Innovationsfreude und seine Weitsicht erstaunlich; vermerkte er doch handschriftlich auf einem Zettel, dass: „Eisenhans wenn Ende, Rosenberg (Krematorium), Titangelenke retour….“

Sein Lebenskreis schloss sich am 25. April 2012 um 1430 Uhr im Pflegeheim Geeren in Seuzach.

Armin Mühle Riet, 01. Mai 2012